Garden of the Gods bei Colorado Springs – Ach, wär hier doch ein Biergarten!

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In Amerika hängt der Ursprung einer jeden Sehenswürdigkeit grundsätzlich mit dem Abschlachten der Indianer und dem Bau der Eisenbahn zusammen. So auch die Geschichte des Garden of the Gods. 1859 betraten zwei Landvermesser das Areal rund um das heutige National Landmark in der Nähe von Colorado Springs. Einer der beiden war scheinbar derart beeindruckt, dass er am liebsten dort einen Biergarten errichten wollte. Nein, M.S. Beach meinte seine Aussage in keinster Weise ironisch (was wohl an der heißen Colorado Sonne gelegen haben muss). Sein Compagnon Rufus Cable fand aber, dass sein Kollege hier endgültig zu weit gehe und erwiderte: „Ein Biergarten für die Götter vielleicht!“ Wie der Biergarten am Ende aus dem Namen verschwand, hat man uns leider nicht erklärt, doch hätten ein paar Gläser Octoberfest Beer (ja die Amis kopieren auch die deutschen Leckereien) den Garden of the Gods sicher etwas spannender gemacht.

garden-of-the-gods-coloradoEine organisierte Autotour durch den Garden of the Gods

Wie man mittlerweile wissen sollte, lieben wir es, die ausgeschilderten Wege zu verlassen und Orte aufzusuchen, an die sich nur wenige Touristen verirren (vor allem der Canyonlands Nationalpark ist in dieser Hinsicht ein absolutes Muss!) Dies ist im Garden of the Gods allerdings nicht möglich. Aus irgendeinem Grund ist der Park derart beliebt, dass sich jede Stunde hunderte Autos auf den klassischen Rundweg zwischen den Felsformationen begeben, und man am Ende sogar im Stau steht. Man kann colorado-springszwar auch Reitertouren und SUV-Adventure-Rides unternehmen, doch wenn man die geteerten Straßen nicht verlassen darf, wo soll dann bitte das Abenteuer auf einen warten?

An sich sind die bizarren Felsformationen ganz schön anzusehen und erinnerten uns stark an den nur wenige Tage zuvor besuchten Roxborough State Park. Allerdings waren da nur wenige Rentner in Florida Hemden und Bermudas unterwegs (in den USA darf man diese auch noch mit 70 tragen). Doch auch wenn die Felsen, welche aus dem dichten Gebüsch herausragen, im Grunde schon spektakulär sind, hatten wir das monster-cookiesGefühl von einem Déja-Vu. Da halfen auch die einfallsreichen Namen der Formationen, wie Weeping Indian und Balanced Rock nicht. Die hat schließlich jeder noch so kleine State Park auch!

Nachdem wir sichergestellt hatten, dass wir auch wirklich jeden Winkel des Landmarks erkundet hatten, waren wir froh, als wir den Garden of the Gods endlich guten Gewissens verlassen konnten. So konnten wir nämlich noch schnell das doch etwas sehr heruntergekommene Colorado Springs erkunden und einer unserer Lieblingsbeschäftigungen nachgehen: amerikanische Supermärkte erforschen (wo sonst gibt es 1 kg Kekspackungen?). Wie immer völlig verspätet, machten wir uns schließlich auf den Weg in Richtung Alamosa, wo wir am nächsten Morgen den Great Sand Dunes Nationalpark zu besuchen wollten.