Kappadokien, Türkei – Unsere Top 9 Sehenswürdigkeiten
Farbenfrohe Felsformationen und eine Armada an Heißluftballons, die jeden Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang in den Himmel steigt – das ist das Bild, was die meisten Besucher von Kappadokien in der Türkei mitnehmen. Wir zeigen euch, wie vielfältig die Region im Herzen Anatoliens wirklich ist und welche Sehenswürdigkeiten Kappadokiens ihr bei eurer Türkei-Reise auf keinen Fall verpassen solltet!
Göreme Open Air Museum
Am östlichen Eingang der inoffiziellen Hauptstadt Kappadokiens gelegen, ist das gleichnamige Freilichtmuseum das wohl unumstrittene kulturelle Highlight unter Kappadokiens Sehenswürdigkeiten. Die teils vor über 1.500 Jahren von christlichen Mönchen in die Sandsteinformationen geschlagenen Kirchen, Kapellen und Klöster gehören heute zum UNESCO-Kulturerbe und können ganz leicht über mehr oder weniger steile Treppenzugänge besichtigt werden.
Absoluter Höhepunkt ist dabei die Karanklik Kilise (Dark Church). Dank der Dunkelheit, welche in den Räumen dieser Kirche herrscht, sind ihre Fresken besonders gut erhalten und erstrahlen bis heute in ihrer ganzen Farbenpracht. Dafür kann man auch schon mal den Extra-Eintritt berappen. Und auch das Fotoverbot wird ertragbar, wenn man bedenkt, dass dieses Prachtstück dadurch für die Nachwelt als eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Kappadokiens erhalten bleibt.
Güllüdere-Tal
Wer nach Kappadokien in der Türkei reist, sollte aber auch auf jeden Fall wenigstens eine Wanderung durch die berühmten farbenfrohen Täler der Region einplanen. Das verwinkelte Rosental war für uns ein absolutes Highlight unter Kappadokiens Sehenswürdigkeiten und kann auch von weniger trainierten Wanderern leicht bezwungen werden.
Der Weg führt vom Panoramic Viewpoint nördlich von Ortihasar in ein Labyrinth aus skurrilen Felsformationen und scheinbar unentdeckten Felsenkirchen, die es zu erkunden gilt. Obwohl sich ab und zu die ein oder andere deutsche Reisegruppe hierher verirrt, hat man das Tal samt spektakulärer Ausblicke und verwinkelter Höhlenbehausungen meist ganz für sich allein. Ein seltenes Gefühl beim Besuch von Kappadokiens beliebten Sehenswürdigkeiten!
Derinkuyu Underground City
Archäologen vermuten im türkischen Kappadokien über 50 unterirdische Städte. Die zwei berühmtesten davon sind Kaymakli und Derinkuyu – beide auch für Besucher zugänglich. Bis heute ist unklar, warum und in welcher Zeit diese unterirdischen Siedlungen errichtet wurden. Sicher ist nur, dass sie ihre heutige Form christlichen Siedlern verdanken, welche hier zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert Unterschlupf suchten.
Heute können Besucher in Derinkuyu durch endlos scheinende Tunnelsysteme über 8 Stockwerke und bis zu 55 m in die Tiefe steigen. Schätzungen zufolge ist mit der freigelegten Fläche von 2.500 qm aber nur ein Viertel der kompletten Anlage zugänglich. Wohn- und Schlafräume, Weinpressen, Klöster, Kirchen Versammlungs- und Lagerräume sowie ein Kerker und ein Friedhof können hier besichtigt werden. Menschen mit Klaustrophobie sollten diese Kappadokien Sehenswürdigkeit allerdings besser auslassen.
Sultan Han
Wer bereits ein paar Karawansereien gesehen hat, kann diese besonders bei Touristenbussen doch sehr beliebte Kappadokien Sehenswürdigkeit gerne links liegen lassen. 45 km westlich von Aksaray an der D300 gelegen, ist Sultan Han jedoch ein sehenswerter Zwischenstopp am Wegesrand und für weniger weit gereiste Türkei-Urlauber sicherlich auch eine der beeindruckenderen Sehenswürdigkeiten Kappadokiens.
Anfang des 13. Jahrhunderts als Zwischenstopp entlang der Handelsstraße erbaut, gilt Sultan Han nämlich als eine der größten Karawansereien in Anatolien. Durch ein 13 m hohes Eingangstor tritt der Besucher in den traditionellen Innenhof, dessen Zentrum eine zweistöckige Moschee schmückt. Ein zweiter, überdachter Hof sorgt dafür, dass auch bei schlechtem Wetter Handel betrieben werden kann, während Stallungen und Unterkünfte einen kurzen Einblick in das Leben entlang der ehemaligen Handelsroute in Kappadokien, Türkei gewähren.
Ihlara-Tal
Circa 80 km südwestlich von Göreme frisst sich ein tiefes Tal 15 km weit durch die Ebene und lädt zu einem entspannten Spaziergang im Schatten bis zu 150 m hoher Felswände. Wer jedoch auf farbenfrohe Mondlandschaften hofft, wird hier mit Sicherheit enttäuscht. Über fast 400 Stufen steigt man nämlichn hinab in die grüne Oase, welche mit den typischen Kappadokien-Bildern rein gar nichts mehr zu tun hat.
Unten angekommen, warten jedoch auch hier etwa 50 Felsenkirchen entlang des Flussbettes darauf, über anstrengende Treppenzustiege besichtigt werden. Für müde Füße und durstige Kehlen steht unterwegs ein Café mit gemütlichen Sitzkissen bereit. Und wer keine Lust hat, die 400 Treppen wieder hinauszusteigen, lässt sich ganz einfach am Talausgang abholen. Und kann am Ende des Tages eine weitere Kappadokien Sehenswürdigkeit von der Liste streichen.
Uçhisar
Neben der Touristenhochburg Göreme und Ortahisar, Fluchtort für Luxussuchende, ist Uçhisar die 3. Stadt am Rande des Göreme Tarihî Millî Parki. Weitaus authentischer als seine beiden Brüder, beeindruckt der Ort mit weniger Tourismus und einer ganzen Reihe verlassener Höhlenwohnungen in teilweise sehr schlechtem Zustand. Ein Spaziergang durch die schmalen Gassen vermittelt einen Eindruck, wie Kappadokien und die Türkei wohl vor dem Einfall der Touristenherden ausgesehen haben mögen.
Die Stadt beherbergt allerdings auch eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Kappadokiens. Auch die ersten Souvenirverkäufer haben diese bereits entdeckt und warten am Eingang von Uçhisar Castle auf Käufer. Hat man diese aber erst einmal hinter sich gelassen, eröffnen sich von der 18 m hohen Felsformation, die einst als Festung diente, beeindruckende Aussichten über die umliegende Stadt. Besonders bei Sonnenuntergang wohl eine der romantischeren Sehenswürdigkeiten Kappadokiens!
Paşabağ
Im Norden von Göreme wartet an der Landstraße Zelve Yolu eine der aus einem uns unerklärlichen Grund beliebteren von Kappadokiens Sehenswürdigkeiten. Ja, die dreiköpfigen Felsformationen und pilzförmigen Fairy Chimneys sind ja eigentlich ganz nett anzusehen. Aber so direkt an der Straße gelegen und mit ein paar kitschig geschmückten Kamelen davor, verlieren sie doch einiges an natürlicher Schönheit, und auch das bunte Gedränge in der weit und breit einzigen Höhlenwohnung, die ein einsamer Mönch hier hinterließ, kann daran nichts ändern.
Doch verlässt man die geteerten Gehwege und klettert auf die Anhöhe im Hintergrund, erwartet einen nicht nur eine angenehme Stille, sondern auch eine nahezu unberührte Mondlandschaft und eins der schönsten Panoramen der Region. Und so braucht es manchmal nur eine kleine Klettereinlage und ein paar Schritte abseits der Massen und man ist plötzlich mittendrin: in einer der schönsten Sehenswürdigkeiten Kappadokiens.
Höhlenhotels
Vielleicht keine Kappadokien-Sehenswürdigkeit an sich, aber ein absoluter Höhepunkt jeder Reise in dieses türkische Märchenland ist eine Übernachtung in einem der zahlreichen Höhlenhotels. Diese gibt es mittlerweile in allen Größen und Preiskategorien – von einem familiengeführten Haus mit ruhigem Innenhof bis hin zu einem riesigen Hotelkomplex mit luxuriösen Suiten und privatem Höhlenschwimmbad.
Wir haben die beiden Extreme getestet und müssen zugeben: Wer sich mal etwas gönnen möchte, sollte das unbedingt in Kappadokien tun. Im Argos in Cappadocia reichte es für uns zwar leider nicht zum eigenen Höhlenpool, doch wenn es im Hotel ein ganzes Kloster, einen wohlbestückten Weinkeller und eine hauseigene Burg inklusive kilometerlangem Geheimgang zu entdecken gibt, wär wahrscheinlich eh keine Zeit mehr geblieben für einen Sprung ins kühle Nass.
Ballonfahrt
Für viele der absolute Höhepunkt ihrer Reise nach Kappadokien, durfte die fast schon obligatorische Ballonfahrt auch bei unseren Top Kappadokien-Sehenswürdigkeiten natürlich nicht fehlen. Zwar haben wir unser Geld dann doch lieber für andere Dinge ausgegeben als inmitten abertausender anderer Ballons für in paar Minuten in die Lüfte zu steigen, doch den Anblick dieser beeindruckenden Tourismusmachine wollten wir uns dann doch nicht komplett entgehen lassen.
Und ich kann euch sagen: Es hat definitiv etwas Surreales, wenn im Morgengrauen Horden an in erster Linie asiatischer Touristen in Minibussen angekarrt, in bis zu 30 Mann fassende Flechtkörbe verfrachtet und mit einem Glas Billigsekt ausgestattet werden, um wenige Minuten später in einer wohl synchronisierten Choreographie in die Luft zu gehen. Und wenn sich dann noch ein verliebt in die Kamera lächelndes Brautpärchen für den Vordergrund findet, steht endgültig fest: Wir haben unser ganz persönliches Highlight unter Kappadokiens Sehenswürdigkeiten gefunden!
Haha, das Fotos mit den Ballons und dem Brautbar ist zu gut – danke dafür 😀
Immer wieder gerne! 🙂
Ach wie herrlich. Kaum hab ich meine Reisepläne für dieses Jahr abgeschlossen, könnte ich schon wieder alles umwerfen 😀
Total schön!
Wow, jetzt fühlen wir uns wieder sowas von unvorbereitet! Bei uns ist gerade mal dieses Wochenende verplant! Und da weiß auch nur ich, wo´s hingeht. 🙂
Sooooo cool! Ich war tatsächlich mal 1986 mit meinen Elterrn genau in der Gegend und hab das immer noch als total irre und abenteuerlich in Erinnerung. Gut, das war es 1986 auch, denn wir waren so ziemlich die einzigen Touristen und es gab weder coole Hotels noch Heißluftballons. Aber Kappadokien hat scheinbar trotzdem nichts von seinem Reiz verloren und ich muß da irgendwann glaub ich nochmal hin. LG/ Nadine
Also 1986 stelle ich es mir auf jeden Fall noch gefühlt 100 mal schöner vor, aber der Vorteil ist, dass die meisten Touristen heute aus Asien stammen und wohl keine großen Wanderfans sind, sodass man ihnen ziemlich einfach entkommen und die ganze Landschaft für sich allein haben kann. Die Hauptsehenswürdigkeiten sind allerdings schon echt gut besucht, aber damit hatten wir am Ende ja auch gerechnet und außer in Göreme und Pasabagi war´s auch wirklich gar nicht sooo schlimm. Von den gehypten Sehenswürdigkeiten der Türkei, war Kappadokien definitiv unser Favourite (und Pammukale übrigens der größe Reinfall).
Das sieht ja Hammer aus! Die Dark Church erinnert mich ein bißchen an die Felsenkirchen in Äthiopien. Dort klettert man auch im Dunkeln durch superschmale Gänge.