Marfa, Texas – Unser Besuch im mysteriösen Künstler-Kaff

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Warum hat ein kleines Kaff einen Fake-Prada-Store? Warum gibt es hier überall Kunst? Was sind das für Lichter in der Ferne? Und warum war James Dean überhaupt hier? Diese Fragen stellten wir uns, als wir von El Paso nach Marfa, Texas fuhren…

Hipster aufgepasst: Dieses kleine Städtchen in Texas wird euch gefallen! Obwohl der Ort mit seinen Holzhäusern, Saloons und einem Wasserturm glatt einem Country Song entsprungen sein könnte, ist Marfa in mehrer Hinsicht anders als alles andere in Texas.

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Donald Judd ist sozusagen der Urvater des modernen Marfa. Der minimalistische Künstler verließ in den 1970ern das hippe New York und ließ sich in Marfa, Texas nieder. Er kaufte jede Immobilie, die frei wurde: eine Ranch, eine Bank und sogar einen Flugzeughangar. Heute ist hier das Modern Art Museum, die Chinati Foundation untergebracht.

Etwas außerhalb von Marfa (in Richtung des Ghost Towns Valentine) findet man das wohl bekannteste Kunstwerk der Umgebung: den Marfa Prada Store. Doch Shopping-Süchtige aufgepasst! Hier kann man nichts kaufen (ja ich bin darauf reingefallen). Die skandinavischen Künstler Michael Elmgreen und Ingar Dragset installierten 2005 mitten in der Wüste dieses Pop-Architektur-Projekt.

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Hipster-Oase in der Wüste

Eigentlich wirkt moderne Kunst hier komplett fehl am Platz. Am kleinen Bahnhof tuckern alle paar Stunden die Güterwaggons der Union Pacific Railroad vorbei. Die Häuser wirken allesamt wie aus einem Wildwest Filmset. Meine persönliche Vermutung: die Einöde und Entfernung zur Zivilisation regt die Kreativität an.

Die Kunst zieht jedes Jahre tausende Hipster in das kleine Wüstendorf. Das haben Gastronomen und das Hotelbusiness auch eingesehen. Vermutlich gibt es nirgendwo in den USA so viele Gourmet-Tempel pro Einwohner als in Marfa, Texas. Zu den Facebook-Followern des beliebten Imbiss-Trucks Food Shark zählt auch ein gewisser Bob Dylan.

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Marfa-Lichter: Hier gibt es Ufos!

Das kleine Städtchen hat etwas mysteriöses an sich. Die Häuser sehen teils verlassen aus, um dann auf den zweiten Blick doch fast immer eine Kunstgalerie zu beheimaten. Die hierher gezogenen Hippies haben sich im Trailerpark installiert. Und kurz nach Einbruch der Dunkelheit erscheinen die Ufo-Sichter auf den Straßen, um ein ganz bizarres Phänomen zu beobachten: Die Marfa-Lichter.

Vermutlich handelt es sich dabei zwar nur um vorbeifahrende Autos auf den Highways 90 & 67, aber wir wollen niemandem seinen Glauben nehmen. Immerhin haben wir ja selbst schon versucht, Hitler in Argentinien auf die Spur zu kommen und letztes Jahr in der Türkei die Arche Noah gefunden.

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No Country for old Men in Marfa, Texas

Die Geschichte von Marfa, Texas fängt allerdings ganz typisch an. Die Großgrundbesitzer trafen sich in früherer Zeit hier, um Cattle zu verkaufen. Irgendwann in den 1950er Jahren wurde Hollywood auf das Kaff aufmerksam. und George Stevens drehte hier 1955 Die Giganten: mit James Dean und Elizabeth Taylor. Für Dean war es sogar sein letzter Film, bevor er in einem Autounfall verstarb. Ja, Marfa hat auch was Tragisches.

Auch heute wird in der Wüste der Umgebung noch fleißig gedreht. No Country for old Men und There will be blood sind nur zwei weitere bekannte Beispiele. Marfa in Texas ist also auch ein Muss für Filmtouristen.

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pool-el-paisano-hotel-marfaHotel El Paisano: hier haben James Dean und wir übernachtet

Das historische Edel-Hotel in der Highland Street strahlt Geschichte aus. Für die reichen Cattle-Barone gebaut – richtig berühmt wurde es aber erst durch den Dreh von Die Giganten. Denn Elizabeth Taylor, James Dean, Dennis Hopper und Rock Hudson übernachteten hier. Taylor und Hudson schliefen damals in zwei gegenüberliegenden Zimmern – im prüden Amerika der 1950er ein echter Skandal!

Wer übrigens im original eingerichteten Zimmer von James Dean übernachten möchte – das geht! Fragt einfach nach der Zimmernummer 223. Hopper Fans kommen im Zimmer 220 auf ihre Kosten. (Taylor #212 & Hudson #211)

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Betritt man die Lobby des El Paisano Hotels, wähnt man sich eigentlich in einer alten Zorro-Folge. Holzkarrenräder und Kuhhörner zieren die Wände, farbige Fliesen geben dem Boden einen Hauch von Mexiko. Das Hotel hat auch eine schöne Galerie, in deren Shops wirklich jeder ein passendes Souvenir findet – vom Filmposter bis zum Cowboy-Hut oder Kunstbuch.

Die Zimmer sind alle modernisiert – der Standard hat sich dann doch in den letzten 60 Jahren stark gewandelt. Dennoch versucht das El Paisano seinen alten Stil zu bewahren. Wir haben uns hier pudelwohl gefühlt. Und nach unserem Besuch von Marfa, Texas ließen wir uns müde in unsere Betten fallen. Und grübelten darüber, ob am Ende nicht doch was zwischen Elizabeth Taylor und Rock Hudson lief.

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Hotel El Paisano
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207 N. Highland Street
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