Top 10 USA – Unsere ganz persönlichen USA Highlights (Teil 2)

Nachdem Corinne euch diese Woche unsere Liebe zu den USA gestanden hat, sollen nun auch meine persönlichen Highlights aus dem Land of the Free folgen. Was man schon bei Corinnes Liste erkennen konnte, wird hier weitergeführt: unser Liebe für die unberührte, wilde und abenteuerliche Natur, unsere Sympathie für Redneck Sitten und die Faszination für die Weltmetropole New York.

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USA Highlight #6:Badwater im Death Valley National Park, CA

Es sind 42 Grad im Schatten. Ich habe seit drei Minuten das kühle Auto verlassen und schon zeichnet sich der Rucksack auf meinem Rücken ab. Ein Glück, dass wir nicht im Hochsommer hier sind.

Ich stehe auf dem Salzmeer Badwater im Death Valley National Park. Überall Salz in allen möglichen Formen: feine Körner, harte Krusten, und warmes Salzwasser. Hier braucht man seine 2 Liter Wasser pro Stunde.

Wir gehen nur wenige hundert Meter und ich habe 3 Liter dabei. Auch wenn wir nicht alleine sind (ein Bus Belgischer Touristen hat ebenfalls den Weg in dieses Wüstenloch gefunden), Corinne hat Angst zu verdursten. Sich immer über mein fehlendes Klettertalent lustig machen, aber sich dann in diesem Flachland, 300 Meter vom Auto entfernt, in die Hose machen: „Hier ist dieser eine Typ verdurstet, Laurens! Als er die 12 km durch das Tal überqueren wollte, ist er elend verendet“. Anscheinend hat der Mann auch noch alles gefilmt: „Man hat ihn nach 3 Wochen nur 300 Meter von seinem Auto entfernt aufgefunden.“ Ich schüttele den Kopf und denke mir, dass wir National Geographic abbestellen sollten.

Im Grunde gibt es an diesem gottverlassenen Ort nichts zu sehen, doch die Einöde, die Extremtemperaturen und die damit verbundene Gefahr, machen ihn für mich abenteuerlich! Ich nehme mir vor, irgendwann den Badwater Ultramarathon zu laufen: 217 km durch das Becken. Noch vor meinem 30. Geburtstag!

Vor dem Weiterfahren will ich noch schnell die Toilette am Parkplatz nutzen, die hier, dem Wetter angepasst, aus Stahl ist. Es sind mindestens 50 Grad in der Kabine. Mir wird sofort schlecht und ich merke, dass ich mich den Verhältnissen doch noch anpassen muss. Vielleicht sollte ich zuerst einen Extremlauf in einer kühleren Region versuchen. Hier reift die Idee, in den nächsten Jahren am Jungfrau Marathon teilzunehmen.

island-in-the-sky-canyonlands-national-parkUSA Highlight #7: Island in the Sky, Canyonlands National Park, UT

Es gibt Nationalparks, wo ich am liebsten über alles schreiben würde. Doch da es sich hier um unsere persönlichen Top 10 USA  handelt, muss ich mich auf einen bestimmten Aspekt vom Canyonlands National Park beschränken.

Ich habe mir den Island in the Sky Overlook im nördlichen Teil des Nationalparks ausgesucht. Wer glaubt, man sollte in seinem Leben mindestens einmal den Grand Canyon gesehen haben, der mag recht haben. Das selbe gilt jedoch auch für die Panorama View auf das weit gestreckte Tal.

Wir haben den Großteil des Wild West gesehen und ich kann ohne Bedenken behaupten, dass es nirgendwo eine solche Aussicht über einen Canyon gibt. Hier braucht man keinen teueren Hubschrauberflug! Hier steht man auf dem Island in the Sky und hat dadurch Sicht auf ein tiefer gelegenes Hochplateau und das noch tiefer gelegene Canyon Netzwerk.

Aufgepasst: Man sollte nicht zu lange stehen bleiben. Die Aussicht ist derart ansteckend, dass man noch auf die Idee kommen könnte, den Job zu kündigen und hier Cowboy zu werden.

elizabeth-rodeo-stampedeUSA Highlight #8: Elizabeth Stampede Rodeo, CO

Man sagt: „Wer das echte Amerika sehen will, muss Greyhound fahren!“ Bullshit! Wer die echten Amerikaner kennenlernen will, muss zum jährlichen Elizabeth Stampede Rodeo. Denn alle sind bei der großen Parade durch das Dorfzentrum dabei: Die Summer Bible School Kids, gefolgt von den Young Marines, welche allesamt nach hintern, auf den Truck der Highschool Cheerleaders starren. Sogar die 3 Democrats haben sich vor die Tür getraut. Für die, denen es noch nicht aufgefallen ist: Hier herrschen die Republikaner.

Wir hatten uns vorgenommen, den ganzen Tag auf dem Rodeo zu verbringen. Nach der Parade war es erst 13 Uhr. Was sollten wir denn bis zur After-Rodeo-Party machen? Gottseidank gab es den kleinen Markt vor der Arena, wo sogar der Sheriff von Elbert County einen Merchandising Stand hatte (Ich bereue bis auf den heutigen Tag, dass ich mir kein T-Shirt geholt habe). Electric Bull riden, Philly Cheese Steak Sandwich essen oder den Kaufvertrag für seinen nächsten Dodge Truck unterschreiben – Für Unterhaltung war gesorgt. Vor dem Rodeo wurde die Nationalhymne gesungen und beten musste man auch noch. Gott wollte uns leider nicht sofort erhören, schickte kurzerhand einen Tornado vorbei, doch, wer die echten Amerikaner kennt, weiß, dass ein bisschen Wind eine jährliche Tradition nicht unterbrechen darf. Unsere und die Ausdauer aller Anwesenden wurde belohnt. Nicht nur mit einem weltklasse Xtreme Bull und Horse Riding, sondern auch mit einer once in a lifetime Cowboy Party nach der Show.

Wer sich das Video anschaut, kann sehen, dass alle Anwesenden Cowboy Hüte tragen. Ich bin mir sicher, dass wir die einzigen Ausländer auf der Party waren. Nein! Ich bin mir sicher, dass wir die einzigen Besucher von außerhalb Elbert County waren. Authentischer geht´s nicht!

brooklyn-bridgeUSA Highlight #9: Laufen über die Brooklyn Bridge, NY

Die Brooklyn Bridge, der East River und die Aussicht auf Manhattan. Hochhäuser so weit das Auge reicht!

Ich versuche auch im Urlaub regelmäßig Sport zu machen. Da man bei unseren Road Trips leider nicht ins Fitness Studio kann, beschränke ich mich unterwegs aufs Laufen. Dabei versuche ich immer das Sportliche mit dem Sightseeing zu kombinieren. Es müssen auch nicht immer große Attraktionen sein. Einfach nur zu sehen, wie die Menschen an einem fremden Ort wirklich leben, reicht mir aus. Dabei mischt man sich immer unter die Locals und bekommt so das Gefühl, selbst einer von ihnen zu sein.

Wir hatten ein tolles Apartment in Brooklyn gemietet und so war schnell klar: Ich würde nach Manhattan laufen. Noch nicht ahnend, wie gut mir diese Erfahrung gefallen würde, zog ich los, über den Brooklyn Bridge Park Greenway, vorbei an den international Headquarters der Zeugen Jehova, auf die legendäre Brücke. Und dann diese Aussicht!

Weltweit träumen Millionen Menschen von einem Leben in New York. Lange Zeit konnte ich das nicht ganz nachvollziehen. Doch läuft man morgens um 7 Uhr die fast 2 Kilometer über die Brooklyn Bridge und landet mitten im Zentrum des Big Apple: Plötzlich kann man diesen Wunsch verstehen!

delicate-arch-sonnenuntergangUSA Highlight #10: Sonnenuntergang am Delicate Arch, Arches Nationalpark, UT

Er ist das Wahrzeichen von Utah. Er schmückt sogar das Nummernschild des Mormonenstaates. Das führt dazu, dass man ihn nur selten so idyllisch zu Gesicht bekommt, wie man ihn von Postkarten kennt. In Wirklichkeit ist man hier nie allein. Überall hört man Sätze wie: ,„Oh putin, c’est beau ici!“ ,„Belissima, belissima! Guarda, guarda!“, oder „Klaus, pass doch auf die Kinder auf!

Der Sonnenuntergang hier soll besonders schön sein. Aus dem Grund machen wir uns, zusammen mit einer Horde anderer Touristen, vom Wolfe Ranch Parkplatz, über einen felsigen und von kleinen Steinmännchen gesäumten Weg, auf in Richtung Delicate Arch.

Die etwa 3 Kilometer lohnen sich: Während der letzten 10 Minuten Sonnenuntergang, werden die Felsen hinter dem Delicate Arch und das weite Tal davor in ein knalliges Gelb-Orange-Rot gebadet: das perfekte Foto!

Ein kleiner Insider Tipp: Beim Sonnenuntergang geht die Sonne unter. D.h. danach ist es dunkel! Wer sich nicht über den in der Finsternis fast völlig unsichtbaren Weg wagen möchte, und sich auch nicht darauf verlassen will, auf Australier mit Taschenlampe zu treffen, dem sei geraten, nicht zu lange beim Delicate Arch zu verweilen.

Wer sich nicht so für das Farbenspektakel interessiert, der kann sich den Arch auch von der anderen Seite anschauen. Wir haben diesen Viewpoint zwei Jahre nach unserem ersten Besuch entdeckt. Hier ist man ganz alleine: nur man selbst und der Delicate Arch.