Hoi An und My Son – 2 UNESCO-Weltkulturerben mit einer Klappe

hoi-an-vietnam

„Hoi An? Ihr wollt echt nach Hoi An? Das ist doch aber so gar nichts für euch. Viel zu viele Touristen. Das reinste Freilichtmuseum. Das könnt ihr euch echt sparen. Nein, Hoi An, das ist wirklich nichts für euch.“

Gottseidank gehörten wir noch nie zu der Sorte Mensch, die sich die Ratschläge anderer zu Herzen nimmt. Man könnte es auch Sturheit nennen. Aber genau aus diesem Grund, wollten wir uns die mittelalterliche Hafenstadt Hoi An im Zentrum Vietnams auf keinen Fall entgehen lassen. Und wir sollten natürlich Recht behalten.

hoi-an-vietnam-hafen

hoi-an-vietnam-bei-nacht

Hoi An, Vietnam – Mittelalterliche Hafenstadt, koloniales Kleinod und UNESCO-Weltkulturerbe

Klar, Hoi An, Vietnam ist fester Bestandteil fast aller Reiserouten und man muss sich bewusst sein, dass man es hier definitiv nicht mit einem Insider Tipp zu tun hat. Aber gilt das nicht für alle Traumstädte dieser Welt? Und sollte man sich deshalb ein Leben lang von Brügge oder Venedig fernhalten?

Wie so manch andere zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärte Stadt, mag auch Hoi An, Vietnam auf viele leicht kitschig und heutzutage wenig authentisch wirken, mit seinen chinesischen Tempeln, japanischen Kaufmannswohnungen, und der wohl täglich tausendfach fotografierten überdachten japanischen Brücke. Doch genau dieses Gefühl von Stillstand ist es, was Hoi An, Vietnam so besonders macht.

hoi-an-vietnam-japanische-brucke

hoi-an-vietnam-markt

Wer zwischen den würdevoll alternden Holzbauten und senffarbenen Kolonialgebäuden die engen, von gedämpftem Laternenlicht beleuchteten Gassen von Hoi An, Vietnam entlangschlendert, fühlt sich automatisch zurückversetzt in eine Zeit, in der Hoi An, Vietnam einen der wichtigsten Häfen in Südostasien beherbergte. Man sieht die Händler förmlich um Pfefferkörner und Seidenstapel feilschen, und ist verleitet, die Hand zu heben, um den abfahrenden Handelsschiffen eine gute Reise zu wünschen.

Aber auch wer es lieber authentisch und zeitgemäß mag, wird in Hoi An, Vietnam fündig. Während im historischen Stadtzentrum Fußgänger und Fahrräder die Gassen bevölkern, trifft man nur wenige Parallelstraßen weiter auf hektisches Markttreiben und das altbekannte vietnamesische Motorradgewimmel.

my-son

hindutempel-my-son

My Son, Vietnam – Spirituelles Zentrum, Kriegsschauplatz, und UNESCO-Weltkulturerbe

Wem die Touristenflut der Altstadt und das hektische Alltagstreiben rund um die beiden Marktgebäude von Hoi An, Vietnam zu viel werden, dem bleibt immer noch die Flucht zu den Cham-Ruinen von My Son, um sein spirituelles Karma wieder neu aufzuladen. Immerhin war diese knapp eine Fahrtstunde von Hoi An, Vietnam entfernt liegende hinduistische Pilgerstätte einst eine der wichtigsten religiösen Anlagen Südostasiens. Wer allerdings hofft, eine Stunde von Hoi An, Vietnam in Frieden entspannen und zu sich selbst finden zu können, der sollte sich lieber ein ruhiges Plätzchen am Strand suchen.

Nahezu jedes Hotel, Café oder sonstiges Haus mit Fenstersims bietet von Hoi An, Vietnam aus Touren an zu diesem beeindruckenden UNESCO-Weltkulturerbe. Auch wenn nach den peniblen Säuberungsarbeiten der Amerikaner in den späten 60er Jahren nicht mehr viel von der einstigen Kultstätte übriggeblieben ist, der Besuch dieser altehrwürdigen Bauten ist ein absolutes Muss jedes Hoi An Besuchers. Heute zeugen nur noch vereinzelte Bombenkrater von den Kämpfen, die einst im vietnamesischen Dschungel unweit von Hoi An, Vietnam getobt haben. Mitten in einem dicht bewachsenen Tal südwestlich von Hoi An, Vietnam gelegen und auch nach über tausend Jahren noch immer im ursprünglichen Rotton erstrahlend, bietet die ehemalige Tempelstadt das perfekte Fotomotiv für jeden Vietnamurlauber. Das heißt, wenn er denn die Ausdauer besitzt, den Abzug der Tourbustruppen abzuwarten.

cham-ruinen-von-my-son

my-son-vietnam

Für alle, die auch nach Hoi An wollen: Zentralvietnam ist wettertechnisch nicht so kompliziert, wie der Rest des Landes. So ist die Saison recht lang, von Januar bis August. Mehr Informationen dazu in unserem Beitrag zum Thema Vietnam-Reisezeit.