Der Jakobsweg – Spaniens ikonischer Wanderweg

Der Jakobsweg (Camino de Santiago) dient in erster Linie als Pilgerweg zum Grab des Apostels Jakobus, dessen letzte Ruhestätte der Legende nach in der Kathedrale von Santiago de Compostela liegt. In den letzten Jahrzehnten allerdings findet er immer mehr Anklang bei jungen Menschen, die während der langen Tagesmärsche in Spaniens Nordwesten dem eigenen Ich begegnen und Zukunftspläne schmieden möchten. 

Spätestens seit Hape Kerkeling sich 2006 mit den Worten “Ich bin dann mal weg” Richtung Süden verabschiedete, ist der Hype um Europas wohl berühmtesten Fernwanderweg auch in Deutschland angekommen. Doch was genau ist der Jakobsweg jetzt eigentlich und wie bereitest du dich am besten auf die Wanderung deines Lebens vor? Das versuchen wir in diesem Artikel zu klären.

Die Geschichte des Jakobsweges

Spricht man vom Jakobsweg, denken die meisten an die vielen mit Jakobsmuscheln ausgeschilderten Wege, die sich durch fast alle Länder Europas erstrecken. Eigentlich aber ist die Bezeichnung “Jakobsweg” ausschließlich dem Camino Francés (französischer Weg) vorbehalten. Alle anderen sogenannten Jakobswege werden richtig lediglich als “Wege der Jakobspilger” erwähnt und sind nur zum Teil historisch nachweisbar.

Originalstrecke

Spanien

Der ursprüngliche Jakobsweg war eine hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens und keineswegs nur Pilgern vorbehalten. Er führte von den Pyrenäen über die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León bis zum angeblichen Jakobsgrab. Auch heute noch folgt der Camino Francés der Strecke aus dem 11. Jahrhundert, deren Verlauf in dem Liber Sancti Jacobi (Jakobsbuch) aus dem 12. Jahrhundert genauestens vermerkt ist. In dieser Zeit nämlich entwickelte sich die Grabstätte in Santiago de Compostela neben Rom und Jerusalem zum dritten Hauptziel der christlichen Pilgerfahrt. 

Frankreich

Auch Frankreich kann vier Chemins de Saint-Jacques (Jakobswege) aufweisen. Die Hauptwege Via Turonensis, Via Lemovicensis, Via Podiensis und Via Tolosana finden ebenfalls Erwähnung im historischen Pilgerführer und wurden in Zusammenarbeit mit der FFRP als GR-Fernwanderwege ausgewiesen. Daneben gibt es zwei weitere Kategorien (Itinéraires und Cheminements), die in historischen Pilgerberichten oder anderen mit dem Jakobsweg verknüpften Dokumenten Erwähnung finden.

UNESCO-Weltkulturerbe

Nach einem Rückgang des internationalen Interesses in der frühen Neuzeit wurde der Jakobsweg in den 1970er und 80er Jahre wiederentdeckt. 1993 schließlich wurde der spanische Hauptweg zum UNESCO-Welterbe erklärt. 1998 wurden auch den vier französischen Wege, die im Jakobsbuch beschrieben werden, diese Ehre zuteil. Der Europarat hatte die Wege der Jakobspilger bereits Ende der 1980er Jahre zur ersten europäischen Kulturstraße erklärt.

Kennzeichnung

Die Jakobsmuschel gilt seit Jahrhunderten als Symbol der Jakobspilger. Früher brachte man sie aus Santiago de Compostela als Nachweis mit, der bezeugen sollte, dass man die Pilgerreise auch wirklich vollendet hatte.  Heute ist die gelbe Muschel auf blauem Hintergrund vor allem von den Schildern bekannt, die den Verlauf des Weges kennzeichnen. Zusammen mit dem gelben Pfeil (flecha amarilla), sorgt sie dafür, dass auch wirklich niemand vom göttlichen Weg abkommt.

Zustand der Wege

Der Jakobsweg führt durch unterschiedliche Landschaften, über Berge und Täler, über Hochebenen und an der Küste entlang. Dabei wechseln sich unberührte Landschaften mit vereinzelten Dörfern und urbanen Ballungszentren ab. Die meiste Zeit aber verläuft der Weg über breitere Straßen, die entweder mit Schotter, Kies oder Sand bedeckt sind. Doch auch asphaltierte Verkehrsknotenpunkte, schmale Feldwege und Steige gehören zum vielfältigen Spektrum des Jakobsweges.

Pilgerpass und Urkunde

Statt der Jakobsmuschel erhalten Pilger, die den Weg erfolgreich überstanden haben, heute eine spezielle Urkunde, die Compostela. Um belegen zu können, dass sie nicht geschummelt haben und zumindest die letzten 100 km zu Fuß zurückgelegt haben, tragen sie einen sogenannten Pilgerpass mit sich. In diesen werden an verschiedenen Stationen (etwa in Pfarrbüros, bei der Touristeninformation oder in Herbergen) Stempel eingetragen.

Unterkünfte

Der Pilgerausweis berechtigt auch zur Nutzung preisgünstiger Pilgerherbergen entlang des Jakobsweges. Diese findet man in der Regel ohne Problem an den verschiedenen Etappenenden aller Jakobswege. Manche davon werden von der Kirche, andere von Gemeinden, Jakobsbruderschaften oder Privatleuten betrieben. Sollte neben den obligatorischen Blasen mal ein ersteres Wehwehchen auftreten, befinden sich in fast allen größeren Orten Rotkreuzstationen, die dich angemessen verarzten.

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