Outdoor- & Foodie-Himmel Wachau

Der Blick von Ruine über die Altstadt von Dürnstein lohnt den anstrengenden Aufstieg.

Österreich ist bekannt für seine spektakulären Naturlandschaften und kulinarischen Schmankerl. Doch während man sich in Tirol mit schweren Wanderschuhen auf karge Berggipfel schleppt und sich zwischendurch bei Kasspätzle und Knödeln am Hüttenherd aufwärmt, geht es in Niederösterreich weitaus entspannter zu.

Spaziergänge durch Wald und Wiesen, Familienausflüge auf geteerten Radwegen und anschließend eine kleine Weinprobe direkt beim Winzer oder ein wahres Festmahl in einem der vielen Gourmetrestaurants der Region. Wir haben uns in die Wachau begeben und unsere Leiber ihren zwei Lieblingsbeschäftigungen ausgesetzt: Sport und Essen!

Sportlich unterwegs in der Donauregion Wachau

Wandern auf dem Welterbesteig

180 km misst der Welterbesteig, der sich zweimal quer durch die österreichische Wachau erstreckt. Auf beiden Donauseiten verbindet er die Orte Krems und Emmersdorf bzw. Furth und Melk mit wunderbar idyllischen Wanderwegen durch blühende Weinreben und gepflasterte Altstadtgassen.

Der Welterbesteig führt durch die Weinlandschaft der Wachau.

Zu pittoresken Ausblicken auf Donau und Weinberge gesellen sich historische Sehenswürdigkeiten wie die beiden barocken Stifte Göttweig und Melk, die märchenhaften Burgruinen Aggsbach und Dürnstein sowie weitere Schlösser, Burgen und Wehrkirchen.

Kurze Pause mit Ausblick.

Wir haben die erste Etappe in Angriff genommen und die knapp 13 km von Krems bis Dürnstein in rund 4 Stunden zurückgelegt. Gestartet wird an der Gozzoburg am Hohen Markt mitten in der historischen Altstadt von Krems. Von dort schlängelt sich der Weg durch die Weinbaugebiete Krems, Stein und Wachau an der Donau entlang, bis er schließlich in eine dunkle Waldlandschaft führt.

Die Ruine Dürnstein mit 360-Grad-Rundumblick gehörte zu unseren Wachau-Highlights.

Und plötzlich stehen wir vor den sich auftürmenden Überresten einer spektakulär in die Steilfelsen geschlagenen Burg – atemberaubende Ausblicke auf das darunter liegende Dürnstein inklusive. Rechtzeitig zur Mittagszeit endet unsere Tour vor den intakten Stadtmauern der Altstadt.

Die Wandertour endet in der Altstadt von Dürnstein mit dem ikonischen blauen Kirchturm des gleichnamigen Stifts.

Mountainbiken auf dem Donauradweg

2.850 km von der Quelle der Donau bis zu ihrer Mündung ins Schwarze Meer erstreckt sich der internationale Donauradweg. Eine Teiletappe davon führt durch die österreichische Wachau.

Die Weinregion Wachau eignet sich perfekt für eine entspannte Radtour.

Als ungeübte Radfahrer entscheiden wir uns für eine der entspannteren Routen: 18 km von Spitz zurück zu unserem Hotel Klinglhuber in Krems. Zum Ausgangspunkt in Spitz gelangen wir mit dem Brandner Schiff, das uns dazu noch eine wunderbare Aussicht auf beide Uferseiten gewährt.

Der Donauradweg führt durch pittoreske Altstädte mit Pflastersteingassen.

Durch süße Dörfer, vorbei an historischen Kirchenfestungen und zeitgenössischen Weingütern führt die Radstrecke mit nur wenigen Anstiegen mal mehr mal weniger nah am majestätischen Flussbett entlang. Unsere persönlichen Highlights unterwegs waren dabei die Wehrkirche Sankt Michael in Mosinghof und der versteckte Zugang über eine überdachte Holztreppe zur Pfarrkirche in Weißenkirchen.

Na? Habt ihr den geheimen Eingang zur Pfarrkiche bereits erspäht?

Dürnstein mit seinen historischen Stadttoren und engen Gassen kannten wir bereits vom Vortag, doch auch auf den zweiten Blick ist es keine Spur minder romantisch. Da dies sich aber bereits bis in alle Ecken der Welt herumgesprochen hat, kann es hier schon mal eng werden.

Nach dem Anstieg zum Westeingang von Dürnstein, ist man froh, vom Rad steigen zu müssen.

Deshalb gilt für Radfahrer: absteigen und schieben. Die kleine Pause aber tut nach dem für uns doch recht steilen Anstieg richtig gut. Und so bleibt auch genügend Zeit, um die etwas versteckteren Perlen der Altstadt zu entdecken: etwa das traditionelle Wachauer Laberl der Bäckerei Schmidl. Nur echt mit dem „S“!

Nur mit dem „S“ ist es ein waschechtes Wachauer Laberl.

Kulinarische Vielfalt für hungrige Mägen

Wachauer Marillen-Spezialitäten

Marillen-Eis, Marillen-Mus, Marillen-Knödel, Marillen-Strudel oder Palatschinken mit Marillen – ein kurzer Blick in die Dessertkarte reicht und feststeht: Die Aprikose ist das mit Abstand beliebteste Steinobst der Wachau.

Marillenbäume sind in der Wachau fast so verbreitet wie Weinreben.

Doch nicht nur im Restaurant ist der orange Fröhlichmacher kaum wegzudenken. Auch die Delikatessenläden und lokalen Winzer haben sich in das süße Früchtchen verliebt. Von der Marmelade bis zum Likör ist alles dabei, was die Herzen der Lieben zu Hause höherschlagen lässt – von der Nichte bis zum Großpapa.

Das regionale Kochbuch von Christine Saahs, Inhaberin des Nikolaihof, trägt die Marillen sogar auf dem Cover.

Weinprobe direkt beim Winzer

Ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Auto – wer in der österreichischen Wachau unterwegs ist, kommt mit Sicherheit an einem Winzer vorbei. Während viele nur zu bestimmten Terminen für Weinproben offenstehen, begrüßen größere Anbieter wie die Domäne Wachau in Dürnstein interessierte Gäste fast täglich in der hauseigenen Vinothek.

In der Domäne Wachau treffen Geschichte und Gegenwart aufeinander.

Das wollte sich der Weinsnob natürlich nicht entgehen lassen. Und so haben wir uns nicht nur durch das halbe Sortiment inklusive exklusiver Tropfen aus dem Jahr 1969 getestet, sondern gleich auch mal die Keller der Genossenschaft unter die Lupe genommen und dabei spannende Experimente entdeckt, wie etwa wohlschmeckender Rebensaft, der statt im Fass im Gestein seines Heimatbodens ausgebaut wird.

Bei der Weinprobe in der Domäne Wachau machte der Weinsnob einige spannende Entdeckungen.

Etwas weniger experimentell geht es im Demeter-zertifizierten Nikolaihof in Mautern zu. Nach strengen biodynamischen Richtlinien werden hier vor allem hochklassige Veltliner und Rieslinge hergestellt. Diese testet man am besten im gemütlichen Innenhof unter schattigen Bäumen. Wer es richtig oldschool mag, kann hier zur Erntezeit die größte Holzpresse der Welt in Aktion erleben.

Diese mehrere Jahrhunderte alte Weinpresse kommt noch heute im Nikolaihof zum Einsatz.

Entspannter Tagesausklang im Heurigen

Wer, wie wir, noch nie in einem österreichischen Heurigen gespeist hat, kommt in der Wachau wohl nicht drum herum. An nahezu jedem Ortseingang hängen Schilder mit dem typischen „ausg’steckt is“. Übersetzt für unwissende Ausländer wie uns: Geöffnet! Kommt’s vorbei!

Im Heurigen gibt’s Wein aus hauseigener Produktion mitten in den Weinbergen.

Das haben wir uns natürlich nicht zweimal sagen lassen und sind zur frühen Abendstunde im Heurigen Stoiber eingekehrt. In den Weinbergen von Krems gab’s Käse und Aufschnitt zu hausgemachtem Brot und geselliger Biergarten-Atmosphäre. Angestoßen auf die untergehende Sonne und unsere Zeit in der Wachau wurde aber natürlich stilecht mit köstlichen Weinen aus eigener Produktion.

Weitere Restaurant-Tipps

Richard Löwenherz, Dürnstein

Direkt in der Altstadt von Dürnstein begrüßt das Restaurant mit angeschlossenem Hotel seine Gäste im Sommer auf einer sonnigen Außenterrasse mit Blick auf die Donau und den ikonischen blauen Turm des angrenzenden Stifts Dürnstein.

Wer bei diesen Pralinen nicht zugreift, ist selbst schuld.

Spannende Neuinterpretationen österreichischer Klassiker, eine erstklassige Weinbegleitung und nicht zuletzt die köstlichen Pralinen, mit denen jeder Gast sein Mahl beendet, haben ihm zu Recht eine Gabel von Falstaff eingebracht.

Gasthof Jell, Krems

Das bereits in vierter Generation geführte Wirtshaus begeistert mitten in der Altstadt von Krems mit einer urigen Inneneinrichtung und Spezialitäten höchster Qualitätsstufe.

Bei diesen österreichischen Fleischspezialitäten läuft uns jetzt noch das Wasser im Mund zusammen.

Von Holzvertäfelung und Kachelöfen, über Tafelspitz und Grießnockerl, bis hin zur Bedienung im klassischen Dirndl – authentisch österreichischer als in diesem Kleinod wird es wohl nirgends in der Wachau.

Gasthof Prankerl, Spitz

Der entspannte Gasthof direkt am Donauradweg weiß mit Gemütlichkeit und saisonalen Spezialitäten aus regionalen Zutaten zu begeistern. Einfach unterhalb der Burgruine Hinterhaus Platz nehmen und schmecken lassen!

Leckeres Essen in entspannter Umgebung – das ist für uns typisch Österreich.

Tipp: Jeden Monat gibt es neue „Inspiration aus aller Welt“. Wer ausnahmsweise mal keine Lust auf österreichische Küche hat, wird hier garantiert fündig.

Hotel zur Post, Melk

Ob auf der Außenterrasse mit Blick auf das imposante Stift Melk oder unter weißen Sonnenschirmen im begrünten Innenhof – die Gourmet-Gerichte dieses Restaurants lassen nicht nur Feinschmeckerherzen höherschlagen.

Milchschnitte im Gourmet-Restaurant? Da konnte ich nicht nein sagen.

Kein Wunder, dass es am Sonntag hier von einheimischen Familien wimmelt, die das Wochenende mit so spannenden Kreationen wie hausgemachter Milchschnitte feiern möchten. Doch auch die Fleischgerichte gehören für uns zu den besten der Region.

Diese Reise wurde unterstützt von Niederösterreich und Donau Niederösttereich.