Das Museum der Dinge – Wo Belustigung und Befremdung nur eine Vitrinenlänge auseinander liegen

Mirka und ich stehen mitten im Zentrum von Kopenhagen und starren an der Fassade eines unscheinbaren, grau-bräunlichen Wohnhauses empor. Post & Tele Museet steht auf einem kleinen Schildchen über der Tür. „Ist das nicht auch mit drin?“ Mirka blättert im Katalog unserer Copenhagen Card. „Ja, ist es.“ Das war der Anfang einer großen Liebe.

Seit wir 2005, während eines Citytrips in die dänische Hauptstadt, eine geschlagene Stunde mutterseelenallein in dem vielleicht 70m2 kleinen Museum verbracht haben, war unser Faible für kuriose Museen geweckt. Kein Wunder also, dass wir unser Glück kaum fassen konnten, als wir letzte Woche im Netz über eine Zusammenstellung der ungewöhnlichsten Museen Berlins stolperten. Mirka war das erste Mal ohne Mann in der Hauptstadt, und ich… überhaupt nicht darauf vorbereitet. Was sollten wir nur tun? Unter der Woche. Und sowieso. Sie hatte doch eh schon alles gesehen.

Alles? Ha! Damals hatte ich noch nichts vom Museum der unerhörten Dinge gelesen. Jetzt war ich beruhigt. Total entspannt. Das würde sogar das Post & Tele Museet toppen.

museum-der-unerhoerten-dinge-berlin

Denkste.

Nach einer halben Stunde in Bus und U-Bahn (die 5 Gehminuten natürlich nicht zu vergessen), standen wir endlich vor dem Ziel unserer Träume. Puff! Und schon waren sie zerplatzt.

„Das Museum befindet sich leider Mittwoch den 27. in Geschlossenheit.“

Zwar hatten wir Mittwoch, den 26., geschlossen war es trotzdem. Was nun? Wie sollte ich das nur wieder ausbügeln? Wie die totale Desillusionierung noch abwenden? Und dann kam er, der Geistesblitz: Gab es nicht noch ein Museum der Dinge? Zwar fehlt bei diesem das Unerhörte, doch einen Versuch schien es wert. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ja sowieso keinen anderen Plan hatte. Also auf nach Kreuzberg. In die Oranienstraße 25.

museum-der-dinge-berlin

Ja, dieses nette kleine Museum steht mitten im Kreuzberger Tourizentrum. Folglich waren wir nicht mal die einzigen, die freiwillig den Weg in das 3. OG auf sich nahmen. Was die anderen Besucher dazu bewog, vermag ich nicht zu sagen. Das wäre reine Spekulation. Und wir sind ja hier ein seriöser, auf Tatsachen basierender Blog.  Unser eigenes Motiv hingegen ist mittlerweile im Internet frei zugänglich. Also kann ich auch genauso gut direkt die Gefühlsregungen, die sich beim Anblick der Museumsartefakte in unserem tiefsten Innern regten, in die Welt hinausposaunen: Wir wurden nicht enttäuscht.

Okay, wir haben keine Ahnung, was der Sinn dieses Museums ist. Und auch das Souvenir, das ich mir (auf Mirkas Drängen hin) für 4 Euro aus dem Automaten ziehen musste, hat uns keinen Deut schlauer gemacht. Doch ganze 2 Stunden lang durch hunderte Glasvitrinen auf eine Mischung aus alltäglichen und einfach nur bizarren Gegenständen zu starren, ohne auch nur im geringsten zu ermüden, spricht wohl für sich. Was den Rest betrifft, da lasse ich wohl besser die Bilder sprechen.

museum-der-dinge-berlin-oranienburger-strasse

judenfigur-museum-der-dinge

konsum-museum-der-dinge

mirka-museum-der-dinge-berlin

puppe-museum-der-dinge

barbiepuppen-museum-der-dinge

muhmuh-museum-der-dinge

gesellschaftsspiele-museum-der-dinge

museum-der-dinge-mirka

manneke-pis-museum-der-dinge

hitler-kissen-museum-der-dinge

museum-der-dinge-berlin-kreuzberg

mineralien-museum-der-dinge

bethaende-museum-der-dinge

museum-der-dinge

hakenkreuz-museum-der-dinge

mirka-museum-der-dinge

Du bist in Berlin und suchst nach weiteren Aktivitäten? Hier geht es zu unserer Liste mit den besten Tipps für deinen Sommer in Berlin.