Peak District: Wandern in Englands ältestem Nationalpark
16,5 km sollten es werden. Am Ende standen knapp 20 auf unserer GPS-Uhr. Demnach NEIN, wir schaffen es auch mit regelmäßigem Blick auf Google Maps nicht auf Anhieb, den richtigen Weg zu treffen. Doch wunderschön und noch viel beeindruckender als ohnehin schon erwartet war sie trotzdem, unsere Wanderung in der ungezähmten Natur von Englands ältestem Nationalpark. Und das obwohl wir knapp ein Viertel davon in völliger Dunkelheit zurückgelegt haben. Aber erst einmal von vorn…
Der Peak District Nationalpark bietet Wanderungen für jedes Fitnessniveau
Wer im Peak District Wandern möchte, hat die Qual der Wahl. Wie wär´s z.B. mit einem Teil des Fernwanderweges Pennine Way, der mitten im Nationalpark, nämlich in Edale, seinen Anfang nimmt und ins 429 km weiter nördlich, jenseits der schottischen Grenze gelegene Kirk Yetholm führt?
Wem doch mehr nach einem gemütlichen Nachmittagsspaziergang ist, der sollte sich eine Wanderung von Mam Tor nach Losehill und durch den angrenzenden Winnats Pass (von Castleton aus) auf keinen Fall entgehen lassen.
Im Südwesten warten mit Chrome Hill und Parkhouse Hill zwei weitere nette Erhöhungen, die erklommen werden wollen. Und auch die ganz in der Nähe liegenden Roaches sind unbedingt einen Besuch wert und können auch ohne Weiteres in eine längere Wanderung durch den Peak District integriert werden.
Stanage Edge: absoluter Höhepunkt beim Wandern im Peak District
Als große Fans der Pride & Prejudice Verfilmung mit Keira Knightley und Matthew MacFadyen (ich hab das jetzt einfach mal so verallgemeinert), war für uns schon im Voraus klar, welche Peak District Wanderung wohl das unantastbare Highlight dieses Trips werden würde. Seit Elizabeth Bennet 2005 an Stanage Edge mit wehendem Haar und in die Ferne gerichtetem Blick über ihre Beziehung zu Mr. Darcy nachsann, stand für mich fest: Da muss ich irgendwann hin!
Und so konnten uns weder Wind und Regen, noch die Tatsache, dass wir wieder mal erst um 12 Uhr zu einer 8-Stunden-Wanderung aufbrachen, davon abhalten, dem Ort meiner Träume (nicht dass ich hier schon wieder fälschlicherweise verallgemeinere) einen Besuch abzustatten.
Von Fox House ging es also über das raue und menschenleere Burbage Edge zum alle Erwartungen noch um ein Vielfaches übertreffenden Stanage Edge. Hier hatte der Experte seinen Applaus erntenden Auftritt und machte sogar DIE eine Stelle aus, an der Keira 2005 der Wind um´s Gesicht wehte (da soll jetzt aber niemand mehr behaupten, ich würde fälschlicherweise verallgemeinern!).
Aber irgendwann muss auch das größte Highlight dem Rückweg weichen und so führte uns dieser schließlich – nach vielen vielen Erinnerungsfotos, tränenreichen Protesten und einer verpassten Abbiegung – über Hathersage (übrigens Grabstätte von Little John) und den zu diesem Zeitpunkt längst zum finsteren Spukgehölz verkommenen Märchenwald von Padley Gorge zurück zum Ausgangspunkt, wo wir unser Auto einsam und allein in absoluter Dunkelheit wiederfanden.
Und so war es am Ende eine einzelne Szene aus einer der wohl besten Schnulzen aller Zeiten, die diese Reise erst ins Rollen brachte und ihr gleichzeitig mit einer atemberaubenden Wanderung im Peak District Nationalpark ihr unangefochtenes Highlight verschaffte.
Wow, das sieht ja toll aus! Ich war in den 90ern mal im Lake District. Da könnte man ja direkt mal die beiden Nationalparks auf einer Reise abklappern …
Elizabeth Bennet wollte ja auch eigentlich viel lieber zu den Lakes und war am Ende doch froh, im Peak District gelandet zu sein. Aber beide auf einmal ist mit dem Auto natürlich auch viel einfacher zu bewerkstelligen als mit der Kutsche. Behaupte ich jetzt einfach mal so. 😉
Moin 🙂
Kaum zu glauben, dass England solche Landschaften zu bieten hat. Der Wahnsinn! 🙂 Muss auf jeden Fall auf meine Liste!
LG
Tim
Unbedingt! 🙂
Oh Mann, was für atemberaubende Bilder! Da will ich am liebsten jetzt sofort hin! 😀
Vielen Dank für den schönen Artikel.
Habt ihr auf dem Weg viele andere Wanderer getroffen?
Beste Grüße,
Marie
Wir waren die meiste Zeit allein unterwegs, sind aber immer wieder englischen Spaziergängern und Joggern begegnet und rund um Stanage Edge dann auch dem ein oder anderen Touristen. Doch das hat dem ganzen keinen Abbruch getan. Allerdings waren wir im Oktober dort, heißt ziemlich außerhalb der Hochsaison. Keine Ahnung, wie´s da sonst aussieht.