Capitol Reef National Park – Von Monoklinale bis Mormone

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Der Capitol Reef National Park ist eine jener Sehenswürdigkeiten, die eigentlich schon von vornherein verschissen haben.

petroghlyphen-capitol-reef-national-parkMan trifft erst spät abends im nächstgelegen Dörfchen (Kaff trifft es hier wohl besser) ein, und es gibt nur ein einziges Hotel. Dieses ist – wie sollte es anders sein – natürlich heftigst überteuert. Obwohl man mehr als das Doppelte berappen muss als sonst, will der Kühlschrank einfach nicht anspringen. Vom (draußen in bunten Buchstaben beworbenen) WiFi wollen wir gar nicht erst reden. Dass wir am üppigen Frühstücksbuffet (ja, einen kleinen Pluspunkt hatte das Ganze dann doch) den next rising star am Country Himmel kennen lernen durften, half da auch nur noch wenig. Übrigens… Da fällt mir ein… Hatten wir dem nicht versprochen, seine Facebook Fan Page zu liken?

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Naja, egal. Ihr könnt euch unsere Laune auf jeden Fall so in etwa vorstellen, als wir das Gelände des Capitol Reef National Park am nächsten Morgen endlich bei Sonnenlicht in Augenschein nahmen. Und dementsprechend fiel dann auch unser Urteil aus: öde, langweilig, den Umweg absolut nicht wert.

mormonen-capitol-reef-national-parkJa, wir sind etwas voreingenommen an die Sache rangegangen. Und auch die Tatsache, dass der Capitol Reef National Park zwischen dem Arches (von Laurens als schönster Nationalpark der Welt betitelt) und dem Bryce Canyon (Platz 1 in unserer Top 10 der besten Aussichtspunkte der USA) liegt, macht es ihm wohl nicht unbedingt leichter. Die Fakten auf dem Papier aber sprechen für sich: Höchste freistehende Monoklinale Nordamerikas – whatever that is! –, von farbigen Sandsteinfelsen gesäumte Schluchten, Jahrtausende alte Petroglyphen, und echte Mormonen-Felskrakeleien.

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Ja, im Capitol Reef National Park wird dem Besucher noch etwas für sein Geld geboten. Trotzdem gehört er für uns eher zu den langweiligeren Naturschutzgebieten Nordamerikas. Und auch im von National Parken nur so wimmelnden Utah, ist es wohl etwas zu wenig, wenn der einzige Adrenalinschub, den man während des (eigentlich) spektakulären Schluchtenspaziergangs verspürt, auf eventuelle Flashfloods zurückzuführen ist. Kein Wunder also, dass sich meine Erinnerung an den Capitol Reef National Park auf die mentale Suche nach geeigneten Fluchtmöglichkeiten beschränkt. Und nein, es hat natürlich nicht geregnet!

Weitere Nationalparks des Beehive State findest du hier: Utah Sehenswürdigkeiten.