Typisch Türkei – 10 typisch türkische Dinge
Eigentlich dachten wir ja, die Türken seien gar nicht so anders. Der Türkei sei doch eigentlich wie du und ich. Doch während unserer 2,5-wöchigen Reise durch den Osten der Türkei wurden wir eines Besseren belehrt. Der Türkei nämlich ist – haltet euch fest – typisch türkisch!
Die folgenden 10 typisch türkischen Dinge haben unser Türkei-Bild ganz besonders geprägt:
- Anzughosen in jeder Lebenslage
Die wohl wichtigste türkisch Sitte: Der Türke liebt seine Anzughose. Diese trägt er nicht nur zur Arbeit oder zum romantischen Dinner – nein! Die Hose gehört zum Alltag des türkischen Mannes wie sein Schnauzbart. Beides trägt er mit Stolz und legt sie selbst zum Ziegenhüten auf 2.000 Metern Höhe nicht ab. Kurze Hosen sind von vornherein tabu. Und Jeans findet man auch nur im Schrank der Möchtegern-Europäer aus Istanbul. Aus diesem Grund ist in unseren Augen wohl kaum etwas so typisch türkisch wie ein Mann in Anzughose.
- Bauboom
Die Türkei boomt! Zumindest wenns um das Errichten hässlicher Betonbauten in Küstennähe geht. Wer sich in Ostanatolien auf einen Urlaub am Schwarzen Meer freut, sollte sich auf eine herbe Enttäuschung gefasst machen. Egal wie idyllisch die Küstenstädtchen im Internet auch beschrieben werden – am Ende warten doch wieder nur eine Armada aus Baukränen und gigantischen Wohnalpträumen auf den ahnungslosen Touristen.
- Einvertürkung
Ja, der Türke liebt seine Muttersprache. Das ist wohl ein nationaler Brauch! Wahrscheinlich mit ein Grund, warum – zumindest im Osten des Landes – nur die wenigsten auf Schulenglisch zurückgreifen können. Aus demselben Grund mag der Türke keine Fremdwörter – und schon gar nicht, wenn er sie in Schrift umwandeln soll. Man schreibts halt so wies klingt. Und so kommt es, dass sich vor allem der französischsprachige Besucher immer wieder mit den übelsten grammatikalischen Fehlleistungen konfrontiert sieht: Asansör, Kuaför, Motosiklet und Otomobil. Typisch türkisch eben.
- Heirat geht vor
Wer in Anatolien nach einem Hotelzimmer sucht, sollte auf folgende zwei Wörter gefasst sein: „You married?“ Die Antwort auf diese Frage versteht sich von selbst. Und möchte man nicht von skeptischen Männerblicken durchlöchert werden, kommt sie am besten wie aus der Pistole geschossen – noch besser von Seiten des frischgebackenen „Ehemannes“. Denn unverheiratete Pärchen im Hotel, geschweigedenn im eigenen Haus – diese Blöße kann und will der typische Türke sich nicht geben.
- Keine Naschereien ohne Pistazien
Wer, wie ich, keine Pistazien mag, auf den wartet in der Türkei der 7. Abnehmhimmel. Denn Süßes ohne Pistazien – jenseits des Bosporus unvorstellbar! Um der leckeren Schöpfung der Natur zu frönen, braucht es allerdings nicht mal eine süße Hülle. Nur leicht rösten und schon verschwindet die Mininuss in den Taschen und später den Mündern der türkischen Bevölkerung. Nur die Hülsen bleiben wie eine Art verschossene Munition am Tatort zurück.
- Lieblingsfarbe weiß
Während bei uns – ich spreche hier für Luxemburg – weiße Autos gemeinhin als proletisch verschrieen werden, ist dies in der Türkei die Farbe, in der man unterwegs sein sollte, möchte man als Roadtripper nicht auffallen. Während sonst eher dunkle, unauffällige Farben typisch türkisch erscheinen, soll das Auto wohl zum Blickfang werden. Weiß als Signalfarbe sozusagen. Kein Wunder, bei dem typisch türkischen Fahrstil!
- Moscheen an jeder Ecke
Spätestens nach 2 Tagen in der Türkei hat´s auch der schlecht informierteste Tourist gerafft: „Cami“ heißt Moschee! Diese nämlich findet man hier überall – und zwar nicht nur in ihrer herrkömmlichen, i.e. der bei uns Europäern geläufigen Form. Nein, der Türke nennt alles, was auch nur entfernt als Gebetsraum genutzt werden kann „Cami“ – vom Abstellraum der Tankstelle, bis hin zur Höhle neben dem Picknickplatz. Wer´s also typisch türkisch mag – irgendwas in der Wohnung wird sich schon als Moschee eignen!
- Nationalstolz
Reist man durch Anatolien, trifft man immer wieder auf Dörfer, in denen der Gründervater ganz besonders verehrt wird und Portraits des großen Mustafa Kemal ganze Häuserblocks zieren. Während sich zum Thema Atatürk allerdings nach wie vor die Gemüter scheiden, wird eines überall gern gesehen – die türkische Nationalfahne! Diese weht über netzlosen Fußballtoren und leuchtet als Aufkleber im Heckfenster typisch türkischer Kleinwagen. Ja, der Türke liebt sein Land und das möchte er in allen Lebenslagen zeigen.
- Oliven, Tomaten & Gurken zum Frühstück
Wer weder Oliven, Tomaten, noch Gurken mag, ist in der Türkei restlos aufgeschmissen. Diese sind nämlich nicht nur die einzigen Zutaten in türkischen Salaten, sondern ersetzen schon am Frühstückstisch das heißgeliebte Morgenobst europäischer Haushalte. Besonders für Veganer wird´s schwierig, wenn die glorreichen 3 nicht zu den Lieblingsspeisen gehören. Neben hartgekochten Eiern, klebrigen Bienenwaben und geschmacklosem Käse – natürlich in der Lieblingsfarbe weiß – kommen in der Türkei nämlich höchstens noch ein paar vertrocknete Brotscheiben auf den Tisch.
- Teestuben
Wer sich in der Türkei Freunde macht, kann sicher sein, mindestens einmal zum Tee eingeladen zu werden. Das typisch türkische Heißgetränk findet sich nämlich nicht nur zu jeder Tageszeit, sondern auch an jeder nur irgendwie vorstellbaren Ecke und wird besonders gern in geselliger Runde zu sich genommen. Frauen jedoch sieht man eher selten beim Schlürfen des Kräutergebräus. Das ist hier – wie so vieles – nämlich in erster Linie Männersache. Typisch Türkei eben.
Kleiner Tipp am Rande: Planst du gerade einen Urlaub in die Türkei und möchtest dabei nicht auf dein tägliches Datenvolumen verzichten? Dann ist diese SIM-Karte von Holafly genau das Richtige für dich.
Ich weiß zwar nicht in welchen Gegenden zu dich aufgehalten hast, aber schlechter kannst du die Türken nicht darstellen. Wer viel verreist, aber solche Beiträge über die jeweilige Nation macht, hat es nicht verdient zu reisen. Reisen bedeutet auch, die andere Kultur zu respektieren. Davon sehe ich in deinem Beitrag gar nichts! Es tut mir Leid, wenn du in deinem Gehirn nur die schlechten Eigenschaften abgespeichert hast. Aber wenn für dich das deutsche Essen und der deutsche Lifestyle ohnehin besser gefällt, dann bleib doch einfach wo du bist und verbreite nicht solch einen Mist!
PS: Ich habe noch nie trockenes Brot in der Türkei gegessen. Es war immer sehr frisch.
Hallo Anna,
wenn du dich ein bisschen auf unserem Blog herumgetrieben hast, hast du vielleicht gesehen, dass alle unsere Typisch-Artikel eher ironisch gedacht sind und wir größtenteils mit Vorurteilen spielen. Allerdings haben wir alle Sachen, die wir konkret in diesem Artikel ansprechen, auch wirklich so erlebt. Dies trifft vielleicht nicht auf Istanbul oder die typischen Touri-Orte an der türkischen Riviera zu, von Ankara aus Richtung Osten haben wir genau das so erlebt. Das mit dem trockenen Brot ist vielleicht etwas übertrieben, aber das Frühstück besteht doch größtenteils aus Käse und Gurken – zumindest wenn man nicht in teuren Hotels, sondern in privaten B&Bs unterkommt, sodass wir davon ausgegangen sind das eben genau das typisch türkisch ist. Wir fanden unsere Zeit in der Türkei trotzdem oder gerade WEGEN dieser kulturellen Unterschiede sehr besonders und sehen diese Reise bis heute als die bisher überraschendste und definitiv eine der schönsten, die wir bisher erleben durften.
PS.: Wir leben zwar in Deutschland, sind aber selbst weder deutsch noch Freunde des deutschen Essens. 😉
Hast keine Ahnung was du da schreibst ich als Italiener weis wie das Leben in der Türkei ist und bestimmt keine Gurken und Käse zum Frühstück. Also rede dich nicht so schön raus hier werde es jeden zeigen und warnen was du für ein mist hier postest. Und ich bitte dich komm auch nicht nach Italien bevor du über mein Land schei…. schreibst
Geschmackloser Käse??? Klebrige Bienenwaben???? Habe selten so einen Quatsch gelesen!
Lasst euch nichts von anderen sagen! Ich musste herzhaft lachen — weil das meiste stimmt 🙂
Bis auf das mit dem Käse. Das kann ich nicht verzeihen!
Hi, also ich finde auch, dass die Ironie hier nicht so recht zum Vorschein kommt. Dazu fehlen auch einfach jegliche Pointen. Ich habe auch weder trockenes Brot in der Türkei erlebt, noch dass überall Pistazien genascht werden. Genau genommen werden nämlich Sonnenblumenkerne viel häufiger genascht. Allgemein ist es in der Türkei normal, dass man praktisch den ganzen Tag etwas isst, dafür wird eben seltener Alkohol getrunken, der dort wirklich sehr teuer ist, da Alkohol Sünde ist und er deshalb hoch besteuert wird. Um dies auszugleichen, sind hingegen die Zigaretten sehr günstig. Pistazien sind auch dort sehr teuer und werden eher selten oder zu besonderen Anlässen serviert, kein Türke isst jeden Tag Baklava, ebenso wie auch kein Deutscher jeden Tag Schwarzwälder Kirschtorte essen würde. Das Frühstück ist natürlich auch dort speziell, das ist es aber in Deutschland, England, China, Japan, jedem anderen Land ebenso. Auch wenn man kein großer Fan von Oliven ist, kann man ein wunderbares türkisches Frühstück mit Salat (inklusive Blattsalaten, Petersilie und anderen sehr gesunden Kräutern die typisch für die ganze Mittelmeerregion sind), frischem Brot, Sesamkringel und Menemen, eine Art türkisches Omelett, genießen. Und dann gibt es auch noch die Option, unterwegs / draußen Kumru oder etwas Ähnliches zu frühstücken. Ich liebe die türkische Küche, das Einzige was daran für mich etwas hart ist, ist dass sie wenig bis gar keinen Raum für Improvisation oder Flexibilität übrig lässt. Viele Gerichte werden nun einmal in der türkischen Küche traditionell zubereitet, weshalb viel eben so zubereitet wird wie man das schon vor 500 Jahren getan hat und Türken mögen es auch nicht so sehr wenn diesen traditionellen Rezepte dann etwas hinzugefügt wird usw.
Die beliebte weiße Farbe der Autos ist ebenfalls sehr einfach zu erklären – Helle Farben speichern Hitze nicht. Schwarz speichert Wärme ab stärksten und in einem Land mit sehr heißen Sommern ist es deshalb äußerst unklug, ein dunkles Auto zu kaufen, wenn man sich nicht zu Tode schwitzen möchte. Darüber hinaus ist bei vielen Automodellen die Farbei Weiß ohne Aufpreis erhältlich. Mit einer optischen Signalfunktion hat diese weiße Autofarbe jedoch absolut nichts zu tun.
Was den Tee betrifft, traditionell zubereiteter schwarzer Tee wird in jedem richtigen türkischen Restaurant, Imbiss etc. kostenlos serviert. Wer auch in Deutschland schon einmal in einem richtigen türkischen Restaurant war, sollte das bereits bemerkt haben, aber scheinbar gehen viele Leute lieber zur Dönerbude wo sie dann viel Salat mit schädlichem Glutamat-Fleisch plus Süßstoff enthaltende Salatsauce serviert bekommen und das zu einem oft auch unangemessen hohen Preis.
Gern geschehen.
Um Euch nun vollends zu verwirren, möchte ich einen kleinen Beitrag zu Eurem Artikel beisteuern.
Unsere türkische Esskultur hat in der Tat seine Eigenheiten, da muss ich den vielbereisten Autoren schon Recht geben. Wir lieben Brot so sehr, dass wir sogar zu Kartoffelgerichten reichlich Weissbrot essen. Am liebsten essen viele Türken ihr Brot frisch, außen knusprig und innen noch warm. Allerdings bleibt das türkische Brot nur wenige Minuten frisch. Schon nach kurzem Einwirken der kantigen türkischen Luft auf das Backwerk, ließe es sich als Baustoff zur Restauration von baufälligen Häusern verwenden.
Jaaa, der Käse… Wenn wir Türken ganz ehrlich sind, müssen wir zugeben, dass unser Käse (freundlich formuliert) sehr mild schmeckt. Ich persönlich mag den etwas eigenwilligen, salzigen, bröseligen weißen Käse. Ich bin sehr froh darüber, dass er nicht nach ungewaschenem NilPferd-Pimmel riecht, wie der Käse aus Ländern mit einer ausgesprochen komplexen Käsekultur. Bei uns im Süden der Türkei isst man ihn zum Frühstück nicht nur mit Oliven, Gurken und Tomaten, sondern besonders gerne auch zur saftigen Wassermelone. Klingt seltsam, schmeckt aber außergewöhnlich gut. Mir zumindest.
Und ganz ehrlich: man kann ein Land schön finden, ohne dass einem alles schmeckt, was auf den Tisch kommt.
Liebe Travelliers, vielen Dank, für die heitere und sehr treffende Zusammenfassung „Typisch Türkei“.