Wandern in den USA – Unsere Top 5 Wanderwege in Amerika

Ja, die Traveliers lieben Roadtrips. Aber fast noch mehr, lieben sie lange Wandertouren durch das amerikanische Hinterland. Ein Glück, dass die Nationalparks im Südwesten der USA gleich eine ganze Reihe traumhafter Wanderwege auf dem Menü stehen haben. Wir haben auf unseren zwei Wild West Reisen gleich einige davon bezwungen. Die folgenden 5 aber stellen alle anderen Wanderwege der USA in den Schatten. Ob wir die Strapazen erneut auf uns nehmen würden? Jederzeit! Denn nicht´s ist so unvergesslich wie Wandern in den USA!

Wandern USA: Unsere Highlights

1. Wandern in den USA: Devils Garden Primitive Loop Trail, Arches National Park, UT

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Wandern USA: Devils Garden Primitive Loop Trail Arches National Park, UT
Ausgangspunkt: Devils Garden Trailhead Parking

Distanz: 11.5 km
Schwierigkeitsgrad: schwer

Wenn man uns nach unserem allerliebsten Wanderweg in den USA fragt, kommt es jedes Mal wie aus der Pistole geschossen: definitiv der Devils Garden Primitive Loop im Arches National Park! Wie zum Beweis, haben wir ihn auf unseren USA-Reisen gleich zweimal bewandert. Doch was macht den schönsten Wanderweg der USA im hohen Norden des Nationalparks eigentlich so besonders?

Einen ersten Hinweis liefert die Zusatzbezeichnung ´primitive´. Wer die amerikanische Natur richtig erleben möchte, sollte sich genau in diesem Moment von der idyllischen Vorstellung gemütlicher Pflasterpfade mit netten kleinen Richtungsweisern verabschieden. Durch knöcheltiefen Sand und über wenige Meter breite Felsvorsprünge folgt man kleinen Steintürmchen auf rot-brauner Wüstenerde. So geht Wandern in den USA!

Wie für eine kurze Verschnaufpause oder ein romantisches Picknick extra herbestellt, warten in regelmäßigen Abständen beeindruckende Arches und andere Felsformationen mit fantasievollen Namen darauf, vom Wanderfan erkundet zu werden. Und da hier eh kein Weg zu erkennen ist, muss man nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben, wenn einen kurzerhand das Kletterfieber packt. Nur die Highheels, die sollte man definitiv besser zuhause lassen. Sonst aber ist quasi alles erlaubt beim Wandern in den USA.

2. Wandern in den USA: Chesler Park Loop Trail, Needles District, Canyonlands National Park, UT

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Wandern USA: Chesler Park Loop Trail, Needles District, Canyonlands National Park, UT
Ausgangspunkt: Elephant Hill Trailhead

Distanz: 10 km
Schwierigkeitsgrad: mittel

Wer unberührte Natur liebt und ein Faible für seelen- und wasserlose Gegenden mit sich herumträgt, findet im Needles District des Canyonlands National Park ein paar der wohl schönsten Wanderwege in den USA. Unzählige Wanderrouten führen hier durch enge Canyons, vorbei an nadelförmigen Felsformationen, oder einfach nur kilometerweit über endlose Hochplateaus, auf denen selbst Trockengewächse ums Überleben kämpfen. Egal für welchen Trail man sich entscheidet: Ein bis oben mit Trinkwasser gefüllter Rucksack ist Pflicht, wenn man im Canyonlands National Park – oder sonst irgendwo in den USA – zum Wandern aufbricht.

Auf wirkliche Sehenswürdigkeiten hofft man in den Canyonlands allerdings vergeblich. Im Needles District macht in erster Linie die körperliche Höchstanstrengung inmitten einer unmenschlichen Umgebung den Reiz aus. Was aber jetzt nicht bedeutet, dass es beim Wandern auf dem Elephant Hill Trail nichts zu entdecken gäbe und die Landschaft ständig gleich bliebe.

Ganz im Gegenteil: Der Trail gehört zu einem der abwechslungsreichsten Wanderwege der USA. Alle paar hundert Meter wähnt man sich in einer anderen Welt. Die Aussicht wechselt, mal geht es hoch, mal runter, und ab und zu darf man sogar eine kleine Kletterpartie einlegen. Nur das unvergessliche Fotomotiv, das findet man bei diesem USA Wanderweg eher nicht.

3. Wandern in den USA: Angels Landing Trail, Zion National Park, UT

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Wandern USA: Angels Landing Trail, Zion National Park, UT
Ausgangspunkt: Grotto Picnic Area

Distanz: 8.7 km
Höhenunterschied: 454 m
Schwierigkeitsgrad: schwer

Wenn es einen USA Wanderweg gibt, für den man extra ans andere Ende der Welt reisen sollte, dann ist das definitiv der Angels Landing Trail im Zion National Park. Auch in diesen berühmten Nationalpark hat es uns gleich zweimal verschlagen. Während wir aber nach dem ersten Besuch noch enttäuscht von dannen zogen, wollte das Leuchten in meinen Augen nach dem zweiten Abstecher und dem wohl selbstmörderischsten Wanderweg der USA einfach nicht mehr erlöschen.

Da Laurens sich als Hosenscheißer erwies und ich die Hälfte des Weges allein zurücklegen musste, hat sich für ihn allerdings nicht viel geändert. Der Zion National Park bleibt ein Wochenendziel für Mittelklasseamerikaner mit Hund und Kleinkind. Für mich ist es der Park mit dem meisten Nervenkitzel! Und das liegt einzig und allein am berühmt-berüchtigten Angels Landing Trail – dem gefährlichsten Wanderweg der USA!

Fünf Tote nennt der National Park Service. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Wer hier an seinen motorischen Fähigkeiten zweifelt, der sollte definitiv am Scout Lookout halt machen und sich zu den anderen Zurückgelassenen gesellen. Bei bis zu 500 m möglicher Fallhöhe, sollte man sich besser auf die eigene Trittsicherheit und Muskelkraft verlassen können, wenn man sich auf teils weniger als 1 m breiten Felskanten entlanghangelt. Wer es allerdings bis zum Aussichtspunkt in 1.763 m Höhe schafft, wird für alle Strapazen belohnt. Und wer zum Wandern in die USA reist, sollte diesen Wanderweg also auf jeden Fall ganz oben auf seine Liste setzen!

Insgesamt aber gilt: Der Weg ist das Ziel! Und der ist noch beängstigender, wenn man ihn wieder runter muss… Trotzdem mein absolutes Highlight beim Wandern in den USA!

4. Wandern in den USA: Bristlecone & Glacier Trail, Great Basin National Park, NV

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Wandern USA: Bristlecone & Glacier Trail, Great Basin National Park, NV
Ausgangspunkt: Wheeler Peak Parking Area
Distanz: 7.4 km
Höhenuntschied: 340 m
Schwierigkeitsgrad: mittel

Den Great Basin National Park hatten wir eigentlich gar nicht auf dem Schirm, als wir 2010 zufällig auf America´s Loneliest Road daran vorbeifuhren, auf die Uhr schauten, und uns dazu entschlossen, einen kurzen Zwischenstopp einzulegen und (wenn auch unbewusst) einen der schönsten Wanderwege der USA zu entdecken.

Da der Park mitten im Nirgendwo liegt und wohl auch in den meisten Reiseführern eher weniger Beachtung findet, hat man diesen hier noch ganz für sich allein – beim Wandern in den USA nicht immer selbstverständlich. Lediglich ein älteres Ehepaar aus Italien kreuzte irgendwo um Kilometer 2 unseren Weg. Viel weiter haben sie es wohl auch nicht geschafft, da der Wanderweg einige wenige hundert Meter später in einen kaum sichtbaren Geröllpfad mündet. Nur wer sich in den Kopf gesetzt hat, unbedingt den einzigen Gletscher Nevadas – wenn man ihn denn wirklich so nennen kann – zu Gesicht zu bekommen, lässt sich von der grauen Einöde nicht abschrecken. Wer allerdings vorher kehrt macht, dem entgeht das Gefühl völliger Einsamkeit, das einen unweigerlich überkommt, wenn man die Hochebene ausschließlich mit Gesteinsschutt und einstigen Bergbrocken teilt, und den Trail zu einem der beeindruckendsten Wanderwege in den USA macht.

Doch auch die jahrtausende alten Bristlecone Pines, die den Anfängerpfad säumen, sind allein schon einen Besuch wert. Denn wo sonst hat man heute noch die Möglichkeit, den ältesten nicht-klonalen Bewohnern dieser Erde guten Tag zu sagen? – was auch immer dies bedeuten mag… Egal: für uns ein absolutes Highlight beim Wandern in den USA!

5. Wandern in den USA: Queens Garden & Navajo Loop Trail, Bryce Canyon National Park, UT

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Wandern USA: Queens Garden & Navajo Loop Trail, Bryce Canyon National Park, UT
Ausgangspunkt: Wheeler Peak Parking Area

Distanz: 5.1 km
Höhenuntschied: 167 m
Schwierigkeitsgrad: mittel

Der Bryce Canyon gehört wohl zu den beliebtesten Nationalparks im Südwesten der USA. Dementsprechend überbevölkert sind auch die meisten seiner Wanderwege. Entfernt man sich aber nur wenige Meter von den Hotspots, hat man den roten Sand und die orangen Hoodoos ganz für sich allein. Nur den übergewichtigen Floridahemdenträgern, die sich von kleinen, gebrechlichen Ponys durch den Canyon tragen lassen, konnten wir irgendwie nie lange entfliehen.

Da aber nur wenige Besucher den teuren Ritt zahlen, darf die beharrliche Wandersfrau weiter auf ihren ganz privaten Dornröschenmoment inmitten pinker Märchenschlösser hoffen, oder sich wie Rotkäppchen im dunklen Kiefernwald verirren, wo die Eichhörnchen nur darauf warten, den bösen Sunshine-State-Anbeter in die Flucht zu schlagen und den Trail zu einem der schönsten Wanderwege in den USA werden zu lassen.

Einzig den Sand… den wird man wirklich nie los. Ein Glück, dass er so schön fotogen ist. So halte ich den so dringenden Beweis denn endlich in Händen: Ja, auch ich war zum Wandern in den USA! (Auch wenn die Fotos das in der Regel kaum vermuten lassen, da ein gewisser Herr seinem Drang nach Aufmerksamkeit in regelmäßigen Abständen nachgeben muss.)

Zur Vorbereitung solltest du dir unbedingt auch unsere Wandertipps ansehen!